Pflanze des Monats Januar 2022

Tsuga canadensis – Kanadische Hemlocktanne

Das natürliche Verbreitungsgebiet von Tsuga canadensis liegt im nordöstlichen Nordamerika und erstreckt sich von der Hudson Bay bis Carolina. In kühlen, feuchten Mischwäldern werden dort Höhen bis 30 m bei einer Breite bis 15 m erreicht. Die Bäume können auch Stammdurchmesser von bis zu 2 m erreichen und können bis zu 1000 Jahre alt werden. Bei uns bleibt Tsuga canadensis aber wesentlich kleiner, 15 bis 20 m x 10 bis 12 m.

Die mittelgroßen bis großen Bäume haben eine breite, pyramidalwachsende, dichte Krone mit einer abgeflachten Spitze. Der Stamm, der auch oft mehrtriebig sein kann, ist schlank und bis zur Spitze durchgehend. Die Zweige sind recht dicht angeordnet. Die Borke ist graubraun gefärbt und an bräunlich bis gelbgrünen Trieben sitzen die dunkelgrünen Nadeln, die an der Unterseite zwei weiße Stomabänder zeigen. Besonders an den Außen-  und Spitzentrieben sitzen viele Nadeln umgekehrt, also mit der Unterseite nach oben. So hat man ein ungewöhnliches Nadelbild. Die immergrünen Nadeln sind etwa 1,8 cm lang, 2,5 mm breit und stehen in Schraubenlinien an den Zweigen.

Tsuga ist monözisch. Männliche und weibliche Blüten erscheinen getrennt voneinander an der Pflanze. Die Zapfen sind klein und eiförmig, 2,5 x 1,5 cm. Die Samen sind sehr fein und werden in großer Zahl gebildet.

Tsuga canadensis bildet tiefgehende Hauptwurzeln, aber insgesamt ein flaches Wurzelsystem. Es werden sandig-lehmige Böden bevorzugt, die feucht und nährstoffreich sein sollten. Ebenso wie trockene Standorte mag Tsuga keine kalkhaltigen Böden.

Tsuga ist frosthart WHZ5a, verlangt kühle, leicht schattige und windgeschützte Standorte. Tsuga canadensis ist ein ideales Solitärgehölz, aber auch eine gute Heckenpflanze.

Im Rhododendron Park Gristede steht noch eine andere amerikanische Hemlocktanne, Tsuga heterophylla.

Tsuga heterophylla wächst natürlich in den borealen Regenwäldern an der Nordwestküste Kanadas und der USA.Die ersten Exemplare wurden in den 1930er Jahren in Gristede gepflanzt und sind jetzt schon recht hoch und samen sich reichlich aus. Mitte der 1950er Jahre bereiste Wilhelm Bruns die USA und brachte, wie er sagte, in der Manteltasche Samen von Tsuga heterophylla mit nach Gristede. Die Sämlinge wurden überall im Rhododendron Park gepflanzt und sind bis jetzt zu großen Bäumen herangewachsen.

Tsuga sind mit ihrer Benadelung, den malerisch überhängenden Triebspitzen und ihrem eleganten Erscheinungsbild eine Bereicherung für Parkanlagen und größere Hausgärten.

 

Text und Bild: bruns.de

 

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