Koreanischer Schlangenhaut-Ahorn – Acer tegmentosum
Vor allem im Winter stechen die kalkhaltigen weiß-blauen Streifen auf den Trieben dem Beobachter ins Auge und sind ein echtes Highlight. Die Zweige besitzen eine glatte, während des Winters bläulich-weiße Rinde, ähnlich einer Schlangenhaut. In der Abenddämmerung leuchten die weißen Streifen silbern. Junge Triebe zeigen sich hellgrün, später gelbgrün bis graugrün. Die elliptischen Winterknospen sind blau, die Lentizellen sind recht klein und dreieckig. Acer tegmentosum ist auch unter der deutschen Bezeichnung Schuppenahorn bekannt.
Acer tegmentosum ist in Sibirien, Korea und China beheimatet. In China gedeiht Acer tegmentosum in Kiefern- und Mischwäldern in Höhenlagen zwischen 500 und 1000 Meter in den Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning. Die Erstbeschreibung von Acer tegmentosum erfolgte 1856 durch Karl Johann Maximowicz in Bulletin de la Classe Physico-Mathématique de l’Académie Impériale des Sciences de Saint-Pétersbourg. Ein Synonym für Acer tegmentosum ist Acer pensylvanicum var. Tegmentosum. Acer tegmentosum gehört zur Sektion Macrantha in der Gattung Acer.
Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter bestehen aus einem Blattstiel und einer Blattspreite. Die Blattlappen sind breit-eiförmig, seltener oval oder dreieckig-oval geformt. Ihre Spitze ist meist zugespitzt und der Blattrand ist doppelt gesägt. Die Blattlappen sind eiförmig und manchmal sind zwei kleine basale, seitliche Lappen vorhanden. Die Blattoberseite ist kahl und die Unterseite hellgrün gefärbt mit gelblichen Haaren an den Nervenverzweigungen. Es sind fünf Hauptnerven und sieben oder acht Paare Seitennerven vorhanden. Die Blätter färben sich im Herbst prächtig gelb-rot.
Acer tegmentosum wächst als mittelstarker Baum oder Großstrauch und bevorzugt einen solitären Standort in humoser Erde, mit guten wasserführenden Eigenschaften. Nässe oder zu Staunässe neigende Böden müssen gemieden werden. Eine botanische Rarität für einen absonnigen bis halbschattigen Standort mit einem Schutz vor starken Winden und Spätfrösten.
Acer tegmentosum ist andromonözisch. Die Blütezeit liegt im April. Der hängende, traubige Blütenstand enthält etwa 15 Blüten. Der sehr schlanke Blütenstiel ist etwa 5 Millimeter lang. Die fünfzähligen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind mit einer Länge von etwa 3 Millimeter und einer Breite von etwa 1,5 Millimeter länglich mit stumpfer Spitze. Die fünf Kronblätter sind mit einer Länge von etwa 3 Millimeter und einer Breite von etwa 2 Millimeter verkehrt-eiförmig.
Die gelblich-braune, geflügelte Nussfrucht ist mit dem Flügel 2,5 bis 3 Zentimeter lang und 1 bis 1,3 Zentimeter breit. Die Nussfrucht selbst ist flach oder etwas konvex. Die Flügel sind stumpfwinkelig bis fast horizontal ausgebreitet. Die Früchte reifen im September.
Die Selektion Acer tegmentosum ‚White Tigres‘, möglicherweise eine Hybride aus Acer davidii x Acer tegmentosum, zeichnet sich durch einen weißeren Stamm als die Art aus und ist relativ selten im Handel erhältlich. Diese Selektion wurde um 1975 benannt und in den USA erstmalig in den Handel eingeführt. Einige Produzenten halten es für die hitzetoleranteste der Schlangenahorn-Ahorne.
Die Sorte Acer tegmentosum ‚Joe Witt‘ stammt aus dem Washington Park Arboretum der Universität von Washington und wurde vom Pflanzensammler und Gartenschriftsteller Daniel J. Hinkley nach dem ehemaligen Arboretum-Kurator Joseph A. Witt benannt.
Text und Bild: bruns.de