Wachstums – und Lebensbedingungen

Der Ginkgo ist ein robuster Baum, der in kühlen bis halbtropischen Zonen wächst, vorausgesetzt, das Klima ist nicht zu trocken. Er liebt jedoch ausgeprägte Sommer und Winterperioden. Er ist wenig anspruchsvoll was die Qualität des Bodens anbelangt, bevorzugt aber, wie es scheint, silikathaltige Böden oder genügend „frische“ Silikat-Tonerde-Böden, d.h. Böden, die das ganze Jahr über ausreichend feucht sind. Aufgrund der pflanzlichen Wachstumsfaktoren treibt der Ginkgo relativ leicht Wurzelschößlinge, was die Vermehrung insbesondere der männlichen Bäume begünstigt.

Die weiblichen sind wegen massiver Erzeugung viskäser und übelriechender Samen nach der ersten Reife nicht beliebt. Wenn die Samen am Boden liegen, lässt sich ihr fleischiger Mantel rasch auf und die Nuss wird zum begehrten Objekt zwei- und vierfüßiger Sammler. Entgeht sie dieser Gefahr und vorausgesetzt, dass Temperatur-, Boden- und Feuchtigkeitsbedingungen günstig sind und dass die Samenanlagen befruchtet wurden, entwickelt sich der Keimling sofort und verwurzelt mit der Umgebung. Das Wachstum erfolgt anfangs sehr rasch. Bei idealen Bedingungen bilden die jungen Ginkgos schnell eine vertikale Achse mit weniger kräftigen, horizontalen Zweigen. Nach 5 oder 6 Jahren können diese 2 – 3 m hoch sein. Dann verlang-samt sich das Wachstum, und es dauert ein halbes Jahrhundert, bis der Baum seine volle Schönheit erlangt. Die besten Aussaaten sind zu Beginn des Frühjahrs zu erzielen mit im Herbst gut gereinigtem Saatgut, das im feuchtem Sand der Winterkälte ausgesetzt wird und vorkeimt.